Auch in der Woche vom 15. bis 19. Januar kam es im Oldenburger Münsterland zu Protesten von Landwirten. Foto: Weiss

ak/pm Oldb. Münsterland.
Bereits am Sonntagabend, 14. Januar, waren nach Polizeiangaben rund 55 Traktoren mit Landwirten aus Bakum, Cloppenburg und Diepholz zum Lidl-Zentrallager in Cloppenburg gefahren. Hier blockierten sie den Lastwagen – zum Teil mit frischer Ware beladen – die Zufahrt zum Betriebsgelände. Die Forderung der Landwirte: Solidarität für die Forderungen der Bauern gegenüber der Regierung. Unterstützt wurden die Landwirte dabei von verschiedenen Transport- und Handwerksunternehmen.

Die Polizei trat als Vermittler zwischen den Landwirten und der Geschäftsführung des Discounters auf. Die Lidl-Geschäftsführung habe laut Polizei zunächst eine Erklärung übergeben, die jedoch keine Einigung herbeiführte. In der Nacht zu Dienstag kam es schließlich zu weiteren Blockaden im Bereich Emstek/ecopark. Erst die weiteren Gespräche am Mittwochmorgen, 16. Januar, sorgten dafür, dass die Blockade gegen 9.15 Uhr aufgelöst wurde.

In Rechterfeld fanden sich am Montagabend Landwirte samt 25 Traktoren an der Straße Am Friedhof für eine etwa zweistündige Mahnwache zusammen. In Barßel waren es rund 110 Trecker, Lkw und weitere Fahrzeuge, die sich am Montag von 14 bis 16.30 Uhr vor dem Rathaus versammelten. Anlass: Zuvor hatte eine Rathaus-Mitarbeiterin mit Kommentaren in den sozialen Medien für Aufsehen gesorgt. Unter anderem sollen die Landwirte als „Nazi-Bauern“ beschimpft worden sein. Von den Bauern wurde als Reaktion u.a. ein Banner mit der Aufschrift „Landwirtschaft ist bunt, nicht braun“ aufgehängt. Eine Aussage, die Barßels Verwaltungschef Nils Anhuth zu 100 Prozent unterstützen könne. Der Bürgermeister hatte sich den Landwirten gestellt, ging jedoch nicht näher auf die Aussagen der Mitarbeiterin ein. Gegen 16.30 Uhr verließen die Versammlungsteilnehmer schließlich die Örtlichkeit.