Der 10. Tag der Archäologie nähert sich mit großen Schritten: Am 13. November ist es so weit und der Heimatverein Visbek und die Gemeinde Visbek laden ins Gasthaus Hogeback ein. Neben Vorträgen werden auch einige Funde präsentiert.

pm/ak Visbek. Schon seit 2012 finden die Vortragsnachmittage zum Tag der Archäologie in der Gemeinde Visbek statt. Dieses Jahr am Sonntag, 13. November, ab 14 Uhr im Gasthaus Hogeback. Das Programm steht bereits fest: Zum einen werden die Archäologen Lucile Volk und Christopher Otto von „denkmal3D” aus Vechta von ihren Grabungen am Poggenkamp (2021) und an der Heidestraße (2022) berichten. Das Besondere: Interessierte bekommen hier quasi bergungsfrisch die zu Tage beförderten Entdeckungen zu Gesicht – noch vor allen anderen, denn die Öffentlichkeit hat davon bislang nichts gesehen.
Doch es soll sich nicht ausschließlich alles um Visbek drehen. Ebenso stehen am 10. Tag der Archäologie auch beispielsweise Urnen aus Rechterfeld im Fokus. Amandine Colson, Restauratorin bei denkmal3D, zeigt an den Artefakten das gesamte Spektrum restauratorischer Arbeiten: Von der Stabilisierung der Urnen während der archäologischen Untersuchung über die Ausgrabung unter Laborbedingungen bis hin zur Restaurierung von Grabbeigaben für etwaige Ausstellungszwecke sowie anthropologische Bestimmungen des Leichenbrandes.

Die Ausgrabung des Bohlenweges Pr VI im Torfabbaugebiet des Aschener-Heeder Moores. Foto: denkmal3D/H. Furs
Ein vollständiges eisenzeitliches Gefäß, das 2021 am Visbeker Poggenkamp entdeckt wurde. Foto: denkmal3D

Michael Wesemann vom NLD Oldenburg grabt wiederum in oder viel mehr nach Visbeks Vergangenheit: Digitale Geländemodelle in hoher Auflösung ermöglichen es, eine Fülle von Details im Relief zu erkennen, die – richtig interpretiert – überraschend viel über vergangene Landschaften verraten. Wie das rund um Visbek aussieht, soll Wesemanns Vortrag anhand von beeindruckenden Visualisierungen zeigen.
Aktuelle und spannende Grabungsergebnisse eines 2000 Jahre alten Bohlenweges im Naturschutzgebiet Aschener/Heeder Moor stellt Dr. Marion Heumüller vor. In dem Moorgebiet wurde eine 550 m lange und vor Austrocknung und Zerstörung bedrohte Strecke untersucht. Dabei kamen neben Details zur Konstruktion auch ganz besondere Fundstücke wie hölzerne Wagenteile oder ein lederner Schuh ans Tageslicht. Unter Federführung des Naturparks Dümmer entstand hier im letzten Jahr ein 1 km langer Informationspfad.
Wie immer besteht für die Gäste die Möglichkeit, Original-Fundstücke zu begutachten. Außerdem kann von 10 bis 13 Uhr das ArchäoVisbek (Rechterfelder Straße 1, Visbek) besucht werden. Der Eintritt ist frei. Wer also mal einen Blick in die Vergangenheit wagen möchte und Archäologie-interessiert ist, meldet sich bis 7. November an unter: Tel. 04445/988985 bzw. heimatverein-visbek@ewetel.net