Das alte Schulgebäude rechts wird durch einen neuen Anbau vergrößert. Hier ist Platz unter anderem für die Verwaltung, das Lehrerzimmer und eine neue Mensa. Fotos: Tombrägel

Der Um- und Ausbau der Gertrudenschule in Lohne biegt in die entscheidende Phase ein. Trotz des hohen Aufwands scheinen die Arbeiten im Frühjahr abgeschlossen zu sein.

Lohne. Die Gertrudenschule in der Lohner Innenstadt befindet sich derzeit in einer umfassenden Sanierungs- und Erweiterungsphase. Die Bauarbeiten sind in vollem Gange und sollen bis zur geplanten Einweihung im Frühjahr 2024 abgeschlossen sein. Der Umbau des denkmalgeschützten Gebäudes ist das derzeit größte öffentliche Bauprojekt in der Stadt Lohne.

Henrike Thiemann, die Architektin des Projekts, erklärt: „Der Bau war von Anfang an eine Herausforderung. Das Gebäude setzt sich aus einem historischen Teil mit Holzbalkendecke und einem etwas neueren Anbau mit Betondecke zusammen. Die statischen Anforderungen waren knifflig und der Dachstuhl musste beispielsweise vollständig mit einer Stahlträgerkonstruktion stabilisiert werden.“

Eine Herausforderung bestand darin, die aktuellen brandschutztechnischen Anforderungen an öffentliche Schulgebäude mit den Vorgaben des Denkmalschutzes zu vereinen. Dies erforderte unter anderem den Einbau eines großzügigen Haupttreppenhauses und eines Nebentreppenhauses mit Aufzugsanlage.

Während des im Mai 2021 gestarteten Umbaus wurden außerdem die Anzahl der Klassenräume auf neun und die Gruppenräume auf vier erhöht. Zudem wird der Erweiterungsbau im Erdgeschoss eine Pausenhalle, eine Mensa mit Vorbereitungsküche und einen Sanitärbereich beinhalten. Im Obergeschoss entstehen Verwaltungsräume, ein Lehrerzimmer, ein Besprechungsraum, Lehrerarbeitsplätze und ein weiterer Sanitärbereich. Im zweiten Obergeschoss wurden die Wohnungen entfernt und zu hellen Klassen- und Gruppenräumen umgebaut.

Die Gesamtkosten für das Projekt werden aktuell auf 10 Millionen Euro geschätzt. Hinzu kommen Kosten für die temporäre Unterbringung der acht Schulklassen in mobilen Klassenräumen. Rund 250.000 Euro werden dabei von verschiedenen Fördermaßnahmen und Unterstützungen zugesteuert. Außerdem gewährt die Kreisschulbaukasse der Stadt Lohne ein zinsloses Darlehen in Höhe von 15 Prozent der förderfähigen Kosten und eine Zuweisung von 18,3 Prozent der förderfähigen Kosten wird nach der vollständigen Abrechnung zusätzlich erwartet.

Die Gertrudenschule wurde 1929 erbaut und hat eine lange Geschichte in Lohne, einschließlich ihrer früheren Verwendung als Verwaltungssitz der Landgemeinde. Heute wird die katholische Grundschule von Schülern der Klassen 1 bis 4 besucht.

Mit der Installation einer Photovoltaikanlage auf dem Dach wurde großen Wert auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz gelegt.