Fotos: Friedrich Schmidt

Nein, auch in einem Wissenschaftsladen gibt es Wissenschaft nicht aus dem Regal zu kaufen. Trotzdem ist sie hier erhältlich: Seit zehn Jahren bietet etwa der „Science Shop Vechta/Cloppenburg“ (SSVC) als einer von vielen Wissenschaftsläden weltweit Bürger die Möglichkeit, sich an professioneller Forschung zu beteiligen. Damit trägt der Science Shop auch wesentlich zur Anerkennung von Wissenschaft in der Gesellschaft bei.

Der Science Shop feiert unter anderem beim Citiyfest in Cloppenburg sein 10-jähriges Bestehen. Hier gibt es mehr Infos zu der Veranstaltung: http://www.wissen-teilen.eu/

„Der Wissenschaftsladen oder Science Shop dient als lokale Anlaufstelle für den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft in der Region“, erklärt Dr. Daniel Ludwig, der den Science Shop mit aufgebaut hat. „Gleichzeitig schafft er überregionale Verbindungen durch die Beteiligung an bundesweiten und internationalen Netzwerken und Projekten.“ Für Bürgerinnen und Bürger bedeutet das ganz praktisch, dass Wissenschaft für sie erlebbar wird. Sie können sich in Projekte selbst einbringen oder Erkenntnisse aus der Forschung im Gespräch erfahren und diskutieren.

Etwa auf der „Klima-Tour“ in Vechta. Mit dem Fahrrad erkundeten die Teilnehmenden, wo sich der Klimawandel in ihrem eigenen Lebensumfeld bereits auswirkt. Die Route wurde vom SSVC gemeinsam mit dem Klimaschutzbeauftragten der Stadt Vechta ausgearbeitet und führte vorbei an sichtbaren Merkmalen von Dürre und Orten mit spürbar unangenehmer Hitzeentwicklung. Auch Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung, etwa Vorsorge gegenüber Starkregen, wurden vorgestellt und die Teilnehmenden diskutierten über eigene Ideen. Beobachtungen und Vorschläge aus der Bevölkerung werden dann in einer digitalen Karte, bei der alle mitmachen dürfen, eingetragen (http://klimakarte.terrifica.eu/).

Die „KlimaTour“ ist ein Baustein des TeRRIFICA-Projekts, an dem sich der SSVC beteiligt. Hinter dem Projekt steht die Europäische Kommission, die den Erwerb von Know-how für Klimaanpassungsstrategien in verschiedenen europäischen Regionen voranbringen will. Es sollen Aktionspläne gemeinsam mit einer Vielzahl von Akteuren aus Politik, Verwaltung, Industrie, Verbänden, Wissenschaft und der Zivilgesellschaft entwickelt werden, um regionale Klimaanpassungsstrategien umsetzen und auch auf andere Regionen übertragen zu können.

Zur Nachhaltigkeit von Science Shop-Projekten gehört auch, dass die Ergebnisse der Arbeit nach dem Projektende weiter zur Verfügung stehen und genutzt werden. Ein gutes Beispiel dafür ist das Projekt KulTour Cloppenburg. Der gemeinsam mit Cloppenburger entwickelte digitale Stadtführer wird nun vom Heimatbund Oldenburger Münsterland weiterbetrieben (https://www.kultour-clp.de/).

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