E-Mail, Video und Chat: Das neue Angebot der Fachstelle für Sucht und Suchtprävention der Stiftung Edith Stein im Landkreis Cloppenburg ist jetzt verfügbar.

sgf Kreis Cloppenburg. „Habe ich ein Problem mit Sucht? Sollte ich etwas unternehmen? Ja, aber was?“ Wer solche Dialoge mit sich selbst führt, ist einem ersten großen Schritt bereits nähergekommen: Die eigene Sucht zu erkennen. Doch Hilfe zu suchen, wirklich etwas zu tun und die Ausmaße des eigenen Problems zu analysieren – das fällt vielen schwer. „Ab sofort können Betroffene im Landkreis Cloppenburg auch anonym, praktisch vom Sofa aus, kostenlos Hilfe in Anspruch nehmen, per E-Mail oder per Chat“, gibt Suchttherapeut Christian Perk bekannt.

Die bundesweite Plattform Digi-Sucht steht ab sofort für Beratungen und zur Beantwortung von Fragen zur Verfügung. Perk und sein Kollege Patrick Dröge von der Fachstelle für Sucht und Suchtprävention Stiftung Edith Stein betreuen Hilfesuchende seit langem persönlich – nun auch online. „Eine Beratung zu illegalen Drogen, Medikamenten, Glücksspiel oder Alkohol ist in persönlicher Form etwas einfacher und kann nicht durch ‚DigiSucht‘ ersetzt werden. Die Online Beratung stellt ein ergänzendes Angebot für alle dar, die bislang Berührungsängste haben“, erläutert Patrick Dröge.

Christian Perk (links) und Patrick Dröge bieten anonyme Suchtberatungen an. Foto: Rühl/LK Cloppenburg

„Manchmal fällt es leichter, etwas ins Smartphone oder in den PC zu tippen, statt zum Hörer zu greifen.“ Außerdem könnten Betroffene durch die praktisch lautlose Kontaktaufnahme auch unbemerkt von Familie und Partnern Kontakt herstellen, wenn alle zuhause seien. Darüber hinaus ist es aber auch möglich, eine Videoberatung zu erhalten. „Anfragen werden innerhalb von 72 Stunden beantwortet“, betonen die Suchttherapeuten.
Wer das Angebot in Anspruch nehmen möchte, kann sich unter www.lkclp.de/904 mit anonymen Angaben registrieren. Dieser Link führt direkt zum Online-Angebot der Fachstelle Sucht. Danach stehen Registrierten neben den Beratungsmöglichkeiten auch ein digitales Konsumtage-buch oder eine Motivationswaage zur Verfügung. „Das alles soll schon zu einer positiven Verhaltensänderung beitragen. Dazu sind die Angebote kostenfrei und für alle mit einem Internetzugang wahrnehmbar“, ergänzt Christian Perk.