Von Gaby Westerkamp

Cloppenburg
„Wir suchen deinen Lieblingsverein”: Unter diesem Titel hatte der Bahnsport-Podcast „Startband” ein Internet-Voting ausgerufen. Mehr als 4300 Fans machten mit. 1685 Stimmen holte allein der Sieger: Der MSC Cloppenburg gewann knapp vor dem MC Güstrow und wird nun in einem einstündigen Radio-Special vorgestellt. Das Ganze geht an diesem Sonntag, 30. Januar, ab 12 Uhr online (Folge 19). Einfach „Startband Podcast” googeln oder auf das Logo klicken.

Im Podcast weist das MSC-Trio auch auf zwei Spendenaktionen hin. Zum einen geht es um den kleinen Kjell, den schwer erkrankten kleinen Sohn eines Vereinskameraden, zum anderen um den Speedway-Profi Kevin Wölbert, dem vor wenigen Tagen Wohnhaus und Werkstatt abgebrannt sind. Mehr Infos zu beiden Betterplace-Aktionen finden Sie hier:

• Hilfe für Kjell

• Speedweek-Bericht zum Brand bei Kevin


Der Podcast von Michael & Ebi bleibt übrigens online verfügbar.  Man kann auch in die früheren Folgen reinhören.

Aufgezeichnet wurde das Ganze vor wenigen Tagen in einer Audio-Konferenz. MSC-Präsident Burkhard Timme plauderte über die Geschichte und das Vereinsleben im MSC Cloppenburg, der 2020 eigentlich sein 70-jähriges Jubiläum mit einer Serie von sechs hochkarätigen Rennen hätte feiern wollen. Doch daraus wurde nichts, wegen der Pandemie. Zwangspausen ärgern die Cloppenburger Bahnsportler, erschüttern sie jedoch nicht in ihrem Zusammenhalt. Das bewiesen sie schon nach dem Aus der großen Grasbahn im Stadion an der Friesoyther Straße. Fünf Jahre lang dauerte die Durststrecke, doch alle blieben dabei und suchten gemeinsam nach einem neuen Gelände für die internationalen Rennen. Und fanden dann das Areal an der Boschstraße in Emstekerfeld, wo der MSC 2010 eine neue Ära startete, diesmal mit einem Speedway-Kessel, in dem nach der erfolgreichen „Back-on-Track”-Premiere und dem „Keep-on-Racing”-Sequel seit 2012 die „Night of the Fights” für Furore sorgt.

Auf die hochklassige Konkurrenz vor heimischen Fans freut sich auch Clubfahrer Lukas Fienhage. Der Langbahn-Weltmeister von 2020 war für den Podcast aus Südfrankreich zugeschaltet, wo er in Marmande bei seiner Freundin überwintert und sich auf die neue Saison vorbereiten will. Wie sein Training aussieht, welche Liga-Verträge er bereits unterschrieben hat und welche Rennen und Prädikate für ihn in den kommenden Monaten anstehen, darüber berichtet er im Interview. Mit dabei war auch der langjährige Sportleiter Mario Trupkovic, der Einblicke gab in die aufwändige Organisation eines internationalen Speedway-Events und wie man eigentlich die renommierten Piloten und vielversprechenden Newcomer für ein spektakuläres Fahrerfeld findet und verpflichtet.

Alle freuen sich jetzt auf die neue Saison und hoffen nach zwei Corona-Jahren diesmal bei der „Night of the Fights” am Freitag, 9. September, wieder richtig durchstarten zu können. Vielleicht sind dann ja auch einige Talente aus dem spektakulären Junioren-Weltfinale im Juli 2021 wieder dabei. Die „jungen Wilden” boten Speedway-Sport vom Feinsten und einige der schnellen Jungs sind inzwischen in die 500er-Klasse aufgerückt. Der MSC trauen manchem Nachwuchs-Artisten auch im Konzert der Großen eine Menge zu. Mal sehen, ob der eine oder andere sich für eine Chance in Cloppenburg empfiehlt.

Neue Nr. 1 im Teamcup-Aufgebot der „MSC-Fighters”: Junioren-Vize-Weltmeister Nicklas Aagard (DK). Fotos: west/Archiv

Aber schon im Frühling steht das erste Highlight der Saison in der Cloppenburger Arena an: Am Samstagabend, 23. April, eröffnen die MSC Fighters den Speedway-Teamcup mit ihrem Heimrennen unter Flutlicht. Der Meister von 2018 und „Vize” von 2019 will in der 2. Bundesliga wieder vorne mitmischen und tritt mit einem sehenswerten Aufgebot an. Die letzten Verträge wurde gerade unterschrieben: René Deddens, Lukas Fienhage und Jonny Wynant haben verlängert, ebenso die Junioren Ben Iken und Max Streller. Dazu hat sich die Mannschaft mit zwei Neuzugängen verstärkt: Marlon Hegener (17) kehrt vom Dohrener Emsland-Team zurück in seine sportliche Heimat und mit den jungen Dänen Nicklas Aagaard holte Teammanager Manni Bäker nun genau einen der oben erwähnten Shooting-Stars der 250er-WM in seine Mannschaft. Der erst 15-Jährige beeindruckte in dem anspruchsvollen MSC-Oval mit souveränen Auftritten und stand hier letzten Sommer als Vize-Weltmeister auf dem Treppchen. Als ausländischer Fahrer ist er bei den Fighters laut Teamcup-Reglement automatisch als Nr. 1 gesetzt – das ist eine rasante Herausforderung für den Youngster, aber Teamchef und Kollegen trauen ihrem „Danish Dynamite” das zu.

Am Tag danach, Sonntag, 24. April, wollen dann die Nachwuchsklassen auf der Bahn für den Weser-Ems-Cup punkten. In Cloppenburg steht nach Werlte (12.3.), Dohren (9.4.) und Moorwinkelsdamm (16.4.) der vierte von fünf Wertungsläufen auf dem Programm. Hier ist für den MSC auch Carl Wynant in der 125ccm-Klasse mit dabei.