Das kleine Dorf Auen-Holthaus mit rund 230 Einwohnern freut sich über die Silbermedaille des Bundeswettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“.

Landkreis Cloppenburg. Das Dorf Auen-Holthaus in der Gemeinde Lindern hat Zukunft, weil sich alle der rund 230 Einwohner umeinander sorgen und zusammen auf ein größeres Ziel hinarbeiten. So konnte das Dorf die Jury des Bundeswettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ von sich überzeugen und die Silbermedaille auf Deutschlandebene ergattern. Nun ist diese Platzierung bei einer Anerkennungsveranstaltung im Dorf noch einmal gründlich gefeiert worden, bei der Landrat Johann Wimberg die Glückwünsche des Landkreises Cloppenburg und einen Gutschein für ein Geldgeschenk an die Dorfgemeinschaft in Höhe von 1000 Euro überreichte.

„Das kleine Dorf Auen Holthaus hat sich aus 1100 teilnehmenden Dörfern in die erste Reihe gearbeitet. Das ist ganz bemerkenswert und zeigt, dass klein großartig sein kann“, betonte der Landrat. Es sei typisch für das Dorfleben, dass im Verhältnis zur Einwohnerzahl besonders viele mit anpacken würden. „Und Auen-Holthaus ist ein glänzendes Beispiel wie harmonisch und erfolgreich das Leben auf einem kleinen Dorf sein kann“, sagte Wimberg. Auen-Holthaus  habe sich nach Aussage der Bundesjury  mit beispielhaften bürgerschaftlichen Aktivitäten, zukunftsweisenden Ideen und nachhaltigen Konzepten der Beurteilung gestellt.  Im Dorf arbeite man an einer Zukunft für Jung und Alt. „‚Wir ist hier‘ ist unser Motto im Landkreis Cloppenburg und Auen Holthaus lebt das – hier hat das ‚Wir‘ ein Zuhause“, befand der Landrat. „Gemeinsam pflegen die Menschen in diesem landwirtschaftlich geprägten Ort die eigenen Traditionen und geben sie über Generationen hinweg weiter.“ Abschließend wünschte Wimberg der aktiven Dorfgemeinschaft, dass diese weiter zusammenhalten möge, um die Dorfentwicklung weiter voran zu bringen. Außerdem freue er sich schon auf die offizielle Ehrung im Rahmen der „Grünen Woche“, zu der das halbe Dorf im Januar 2024 nach Berlin aufbrechen wird.

Maria Willen, zweite Vorsitzende des Ortsverschönerungsvereins, erinnerte sich an den Weg zum Sieg, der eigentlich gar nicht als solcher geplant gewesen sei, denn eigentlich wollte sich die Dorfgemeinschaft eine Pause gönnen. Doch die Teilnahme war schon mit den alten Unterlagen aus der letzten Bewerbung möglich, die Hürden also gering, so machte man mit. „Dann kam die Meldung vom Landkreis, wir seien die Sieger kleiner Dörfer und nominiert für den Landesentscheid“, erinnerte sich Maria Willen. Im September folgte Gewissheit: Auen ist Landessieger. Im Juni 2023 folgte ein Besuch der Bundesbewertungskommission, Ende Juni stand dann fest, dass Auen-Holthaus die Silbermedaille zugesprochen bekommt. „Wir haben gegeben was wir konnten, gezeigt was wir haben und damit überzeugt. Wir dürfen im Januar nach Berlin und freuen uns sehr“, so die stellvertretende Vorsitzende. Anschließend bedankte sie sich bei allen Beteiligten für die Arbeit. „Nur zusammen konnten wir das schaffen.“ Außerdem dankte sie dem Landkreis Cloppenburg, insbesondere dem „Motor des Wettbewerbs“, Andreas Wegmann, für die Unterstützung.

Heinrich Kollmer, Vorsitzender des Ortsverschönerungsvereins Auen-Holthaus (l) und seine Stellvertreterin Maria Willen (2.v.r.) freuten sich über den Gutschein über 1000 Euro, den Sie von Landrat Johann Wimberg erhielten. Darüber freute sich auch Linderns Bürgermeisterin Dr. Lydia Kocar. Fotos: Sascha Rühl/LK Cloppenburg

Linderns Bürgermeisterin Dr. Lydia Kocar gratulierte den Anwesenden zu dieser großen Auszeichnung und zu ihrem starken Zusammenhalt. Außerdem versprach sie, sich um die aus Sicht der Jury drängendsten Probleme des Dorfes gemeinsam mit der Dorfgemeinschaft zu kümmern. „70 Prozent der Jugendlichen wollen hier in Zukunft leben, dafür braucht es Bauland, da sehen wir Möglichkeiten, gut drei Hektar ins Auge zu fassen“, gab die Bürgermeisterin eine Option. Wohnraum für Menschen im Alter sei von der Kommission als Herausforderung genannt worden, auch dieser müsse geplant werden. Bei vielen Projekten wolle die Gemeinde das Dorf unterstützen, unter anderem auch bei der Organisation der Jugendfete „Affentanz“, die aufgrund gesetzlicher Bestimmungen immer schwieriger durchzuführen ist. „Wir sollten darüber reden, welche Perspektiven es dort geben könnte, um auch diese gut besuchte Veranstaltung fortführen zu können“, sagte Kocar zu diesem Projekt, das auch für die Auszeichnung „Unser Dorf hat Zukunft“ einen Teil beigetragen hat.