
Herrenholz/Goldenstedt. lp und Milo sind mit ihren beiden Hundeführerinnen Rena Siegerist und Beate Balbuchta im Herrenholz der Niedersächsischen Landesforsten unterwegs. Sie sollen mittels ihres feinen Geruchssinns herausfinden, ob und wo es den Eremiten, eine seltene Käferart, im Wald gibt. Der Auftrag stammt vom Landkreis Vechta. Mit den gewonnenen Erkenntnissen wollen die Wald- und Naturschützer die Entwicklung der Fauna-Flora-Habitatgebiete (FFH-Gebiet) voranbringen.
„Hunde verfügen über 220 Millionen Riechzellen in ihrer Nase. Sie können lernen, beinahe alles zu erschnüffeln. Zum Einsatz kommen unsere Hunde vor allem als Pathogen-Spürhunde. Sie können am Geruch zahlreiche Holzschadpilze erkennen, lange bevor sie für das menschliche Auge anhand eines Pilzes oder einer Holzfäule sichtbar werden“, erklärt Rena Siegerist, selbständige Fachagrarwirtin für Baumpflege und -sanierung.
Im Juni und Juli sind Rena Siegerist und Beate Balbuchta mit ihren Spürhunden jeweils drei Tage am Stück in der Region unterwegs, um in weiteren FFH-Waldgebieten nach Eremiten zu suchen. „Die Ergebnisse der Suche dokumentieren wir schriftlich. Funde messen wir per GPS ein und markieren die Bäume auf einer Karte. Außerdem beurteilen wir die Wahrscheinlichkeit von Nachweisen im Betrachtungsraum“, erläutert Beate Balbuchta, selbständige Landschaftsarchitektin und öffentlich bestellte Sachverständige für Baumpflege und Verkehrssicherheit von Bäumen.

„Ein wesentliches Ziel sind Erkenntnisse über mögliche weitere Brutbäume zur Sicherung des Eremitenbestands. Darauf aufbauend ist es vorgesehen, gezielte Pflegemaßnahmen zum langfristigen Erhalt dieser Bäume durchzuführen und in der Umgebung geeignete künftige Habitatbäume für die Art zu sichern“, erklärt Hendrik Scheele, zuständig für die Natura-2000-Gebiete im Landkreis Vechta, die Hintergründe zu diesem Projekt.
Im Juli ging es für Ip und Milo unter anderem im südlichen Herrenholz weiter. Für die Hunde ist die Arbeit eine gute Auslastung, für ihre Betreuerinnen eine willkommene Variante ihres Arbeitsalltags.



