Fress vs. Mosquera: Wer sich den kurzen, aber sehenswerten Kampf noch einmal im Video anschauen möchte, klickt auf das Bild. Foto: SES/Peter Gercke

west Garrel/Magdeburg
Mit einer krachenden Linken schickte Roman Fress im neuen „SES Fight Club“ in Madgeburg seinen bis dahin ungeschlagenen Gegner Edwin Mosquera schon nach kaum einer Minute auf die Bretter. Und staunte genauso verblüfft wie sein Coach Robert Stieglitz in der blauen Ringecke: Klassisch ausgezählter K.o.-Sieg in der ersten Runde für den Garreler Profi-Boxer. Damit hatte gegen den austrainierten und schlagfreudigen Kolumbianer nun niemand gerechnet.
Zumal auch er einige wuchtige Schwinger ins Spiel brachte. Nur: Die trafen den wendigen Fress nicht. Während dessen harter Haken direkt auf Mosqueras Ohr landete und ihn von den Beinen holte. Gut vorbereitet mit dem geraden Jap, der von der ersten Sekunde an immer wieder „stach”. Das war vielleicht das Auffälligste an Fress: Diesmal kein Abwarten, sofort der Schalter auf Vollgas. Wie schon im April gegen Roman Gorst, als er sich den Deutschen Meistertitel im Cruisergewicht holte.
Schon da stand ein ganz anderer Fress im Ring, als im Mai 2020 bei seiner Niederlage gegen Armend Xhoxhaj, die ihn den Interconti-Titel kostete und den bis dahin klaglosen Durchmarsch des aufstrebenden Jung-Stars erst mal abrupt ausbremste. Ein bitterer, aber vielleicht heilsamer Schock zum genau richtigen Zeitpunkt?
Fress lernte aus der Erfahrung, arbeitete mit Trainer Stieglitz nicht nur an Physis und Technik, sondern auch an der mentalen Power. Und das konnte man gegen Gorst und erst recht jetzt gegen Mosquera sehen: Der inzwischen 29-Jährige wirkte hellwach und stabil, ging beweglich, ausbalanciert und vor allem entschlossen zu Werke. Diesem Comeback-Athleten trauen die Matchmaker der großen Titel sicher deutlich mehr zu als dem erfolgsverwöhnten Newcomer im Frühjahr 2020. Das sollte ihm die Tür öffnen für neue Titelchancen – bald!

Die harte Trainingsarbeit mit Coach Robert Stieglitz (links) hat sich für Roman Fress gelohnt. Der Garreler hofft jetzt auf eine baldige Titelchance. Fotos: SES/Peter Gercke