Das Forstministerium hat den Waldzustandsbericht 2022 veröffentlicht. Wie sieht es bei uns in der Region aus? Dazu eine Stellungnahme von Stefan Grußdorf vom Forstamt Ahlhorn.

Den Bäumen mit Forstbezirk Ahlhorn, wie hier zum Beispiel im Bereich der Thülsfelder Talsperre, geht es gut. Foto: Kossors

lb/pm Niedersachsen/Oldenburger Münsterland. Der aktuelle Waldzustandsbericht steht weiterhin im Zeichen der Auswirkungen der Wetterextreme auf den niedersächsischen Wald. Die südniedersächsischen Wälder sind dabei überdurchschnittlich betroffen.

„Hitze und Trockenheit des vergangenen Sommers haben unsere Wälder weiter geschädigt. Die Ergebnisse der Waldzustandserhebung zeigen 2018 bis 2022 die höchsten Anteile an stark geschädigten und abgestorbenen Bäumen – die Krise ist nicht nur nicht überstanden, sondern hat sich weiter verschärft.” Dieses Fazit zieht die niedersächsische Forstministerin Miriam Staudte zum Waldzustandsberichts für das laufende Jahr 2022.

Der Gesundheitszustand der Waldbäume spiegelt sich in den mittel- und langfristigen Durchschnittswerten für die Kronenverlichtung, für den Anteil starker Schäden und für die Absterberate wider. In diesem Jahr hat er sich erneut weiter verschlechtert.
Wie sieht es dagegen in der Waldregion von Friesoythe bis Syke, von Oldenburg bis Diepholz und Löningen aus? Für diesen Bezirk haben wir den zuständigen Forstamtsleiter Stefan Grußdorf vom Forstamt Ahlhorn befragt.

„Hier im Nordosten sieht es deutlich besser aus! Wir haben durch die Küstennähe eine höhere Luftfeuchtigkeit. Dazu gab es während der Trockenphasen der letzten vier Jahre immer wieder lokale Gewitter mit teils erheblichen Niederschlagsmengen. Beides zusammen bewirkt, dass es den Bäumen bei uns deutlich besser geht”, so der Waldexperte. „Bei uns ist der Wald noch grün”, bringt es Grußdorf auf den Punkt. Die Stürme Ende Februar 2022 haben bei uns vergleichsweise moderate Schäden verursacht, ergänzt er. „Wir sind glimpflich davon gekommen, weil wir vom Orkan Quimburga vor 50 Jahren gelernt haben. Wir bauen die Wälder immer mehr zu stabilen Mischwäldern um, so Grußdorf.