pm/ak Neuvrees/Friesoythe.
Unter vielen Fluginsekten ist heutzutage ein starker Rückgang festzustellen. Besonders der Verlust von geeigneten Lebensräumen und Futterquellen ist eine der Ursachen. Für die biologische Vielfalt ein ernstzunehmendes Problem. Um dieser „Bestäubungskrise” entgegenzuwirken, gibt es u.a. Streuobstwiesen oder Blühstreifen. Die Kreisverwaltung Cloppenburg hat in Neuvrees auf einer kreiseigenen Fläche, direkt an der Marka, mehrere Obstbäume, umgeben von Sträuchern und Blühmischungen, gepflanzt.

Die neue Streuobstwiese in Neuvrees an der Marka. Foto: Carina Menke/Landkreis Cloppenburg

Mit über 5000 Tier- und Pflanzenarten gehören Streuobstwiesen zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Mit 11 alten und regionalen Obstbäumen, die im Frühjahr an der Marka in Neuvrees gepflanzt wurden, finden auch hier zahlreiche Insekten eine natürliche Futterquelle und einen passenden Lebensraum. Ein Streuobstbaum bietet nämlich gleich auf mehreren „Stockwerken” Lebensraum für viele seltene Vögel, Kleinsäuger und Insekten. Insbesondere Honig- und Wildbienen profitieren von solchen Wiesen. Das trägt Früchte. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn die kleinen fliegenden Bestäuber sorgen dafür, dass im Herbst reichlich Obst an den Bäumen hängt.

Die Streuobstwiesen profitieren vom Bestäuben durch die Honigbienen (im Foto: Apis mellifera) und bieten den Insekten ein bunte Blütenvielfalt. Die Bienen bedienen sich am Nektar, sammeln reichlich Pollen und produzieren Honig und Wachs. Foto: Kalvelage

„Sind die Bäume erst einmal angewachsen, sollen Nistkästen aufgehängt werden, um verschiedenen Vogel- und Fledermausarten mehr Lebensraum zu bieten“, verspricht Carina Menke vom Umweltamt des Landkreises. Das passt, denn wohl fühlen sich hier auch der Gartenrotschwanz, der Steinkauz und der Grünspecht.

„Bis dahin werden aber noch ein paar Jahre vergehen. Jeder Bürger darf sich an den verschiedenen Apfel-, Birnen-, Pflaumen- und Kirschbäumen bedienen.“

Carina Menke, Umweltamt Landkreis Cloppenburg

Wie die Kreisverwaltung weiter mitteilt, wird die Fläche an der Marka in den kommenden Jahren weiter ergänzt. Zusammen mit der Nachbarfläche von Hobbylandwirt und Imker Herbert Janssen sollen hier künftig Schafe weiden.

Heute gehören Streuobstwiesen zu den am stärksten gefährdeten Biotopen Mitteleuropas. Aus diesem Grunde hat sich die Untere Naturschutzbehörde nicht nur selbst für die Neuanlage entschieden, sondern unterhält auch ein eigenes Förderprogramm für die Neuanlage von Streuobstwiesen. Damit können bis zu 25 Euro pro Obstgehölz bezuschusst werden.

• Weitere Informationen dazu auf der Homepage des Landkreises.