Platt! Die Darsteller des „KolGaThe”-Ensembles bei der letzten Aufführung des plattdeutsches Theaters „Oje, al wedder ’ne Liek”. Fotos: ak

ak Garrel. Bei vollem Haus gab das Theaterensemble der Garreler Kolpingfamilie kürzlich ein letztes Mal die plattdeutsche Krimikomödie „Oje, al wedder ’ne Liek” im Forum der Oberschule Garrel zum Besten. Dabei herrschte unter den Verantwortlichen des „KolGaThe” in den vergangenen Monaten noch Ungewissheit, ob die sechs Aufführungen überhaupt stattfinden könnten, da im letzten Jahr die Saison bereits komplett ausgefallen war.

Umso erfreulicher der Zulauf: „2019 waren die Vorstellungen schon gut besucht, aber noch nie war die Nachfrage im Vorverkauf so groß wie dieses Jahr”, erzählt Martin Backhaus, der die Rolle des Vorstadtganoven Toni Knast mimte. In dem Drei-Akter plant Knast einen großen Bruch mit seinem Azubi Ede. Dafür hat er bereits das passende Equipment besorgt: K.O. Tropfen sollen die Opfer schachmatt setzen. Doch es kommt anders: Das Fläschchen – als „PowerPorn” Potenzmittel getarnt – gelangt in die falschen Hände und eine Verkettung von kuriosen Ereignissen nimmt seinen Lauf. Szenenapplaus gab es dabei im Prinzip durchgehend für die „KolGaThe”-Truppe.

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Weniger bzw. keine Probleme bereitete dagegen die 2G-Regelung. „Alles andere hätte einfach keinen Sinn gemacht”, sagt Backhaus. Die Entscheidung habe unter den Zuschauern viel mehr ein zusätzliches Sicherheitsgefühl gegeben, anstatt für Unmut zu sorgen. Ohne wäre es wohl auch nicht möglich gewesen, die Kosten wieder einzuspielen, erzählte Backhaus im Gespräch.

Am letzten Aufführungstag war die Stimmung im Publikum entsprechend heiter und feucht-fröhlich, ebenso für die Darsteller. Immer, wenn sich die Gelgenheit bot, gab’s einen Kurzen vom Garreler Gastwirt „Jolle”. Auf dessen Kultkneipe Schallander, genauso wie auf die lokale Presse und mehr fanden sich in der plattdeutschen Komödie zahlreiche Lokalverweise – zum Beispiel augenzwinkernd mit der Rolle des Reporters „Kritzler” von den clpNews. Kam es dann mal zu Textunsicherheiten, war die Souffleuse Ingrid Tapken stets zur Stelle.

Den minutenlangen Applaus am Ende haben die „Theaterlüe” der Garreler Kolpingfamilie ohne Frage verdient. Allem Aufwand zum Trotz wäre das Ensemble gern eine weitere Woche aufgetreten. „Es hat selten so viel Spaß gemacht, wie dieses Jahr”, sagt Martin Backhaus. Ein Stück für die Saison 2022 steht aktuell noch nicht fest, es gibt aber bereits einige Auswahlmöglichkeiten. 

Interesse am Theater?

Wer sich dem Garreler Kolping Theater anschließen möchte – ob nun hinter den Kulissen oder als Darsteller – kann sich gerne mit Martin Backhaus (0170/9271577) in Verbindung setzen.