Das „Per:Vect”-Streetwork-Projekt der Stadt Vechta und des Caritas-Sozialwerks (CSW) St. Elisabeth ist auf drei jahre ausgelegt. Es soll die jungen Menschen in Vechta stärker in den Blick nehmen und u.a. ansprechende Freizeitangebote bieten. Die Kosten in Höhe von rund 450.000 Euro trägt die Stadt Vechta. Frisch vorgestellt wurden nun die beiden Streetworker: Emre Caba und Franziska Baumeister.

Heribert Mählmann, Klaus Karnbrock, Emre Caba, Sandra Sollmann, Franziska Baumeister, Ralf Schillmöller (Fachdienstleiter Familie & Jugend), Kristian Kater. Foto: Stadt Vechta/Kläne

Vechta. „Alle Beteiligten sind glücklich darüber, dass wir nun ein entscheidendes Etappenziel erreicht haben und in die konkrete Projektarbeit starten können“, sagte Bürgermeister Kristian Kater bei der Vorstellung des Streetwork-Duos im Rathaus. Er erklärte diesen neuen Ansatz: „Jugendliche, die bisher nichts von den zahlreichen Freizeitangeboten gewusst haben, sollen gezielt angesprochen und begleitet werden. Es sollen vertrauensvolle Beziehungen aufgebaut werden. Wir wollen den jungen Menschen Orientierung bieten, Angebote für die Freizeitgestaltung unterbreiten und ihnen Hilfestellung bei der weiteren Lebensplanung und -gestaltung geben. Dafür sind eine regelmäßige Präsenz und eine direkte Ansprache erforderlich.“

Gleichzeitig machen Kater, die Erste Stadträtin Sandra Sollmann und der CSW-Vorstandsvorsitzende Heribert Mählmann deutlich, dass rechtsfreie Räume, Straftaten und Vandalismus nicht toleriert werden. In der Vergangenheit war es insbesondere im Bahnhofsumfeld immer wieder zu Vandalismus gekommen. Gleichzeitig betont die Stadtverwaltung: „Wir wollen diese Heranwachsenden mitnehmen und nicht aufgeben. Wir wollen sie begleiten in unsere Bürgergesellschaft”, so Heribert Mählmann. „Frau Baumeister und Herr Caba sind beide in Vechta wohnhaft und mit der lokalen Situation vertraut. Mit einer Frau und einem Mann mit Migrationshintergrund als gut ausgebildetem Team glauben wir gute personelle Voraussetzungen für ein Gelingen dieses Projekts gefunden zu haben. Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit und sind gespannt auf die Resultate. Wir werden das Projekt eng und vernetzt begleiten.“

Während die Stadtverwaltung betont, dass bereits eine Menge unternommen werde, um Verbesserungen im gesamten Umfeld zu erzielen, heißt es ebenso seitens der Stadt Vechta, „dass jeder für sein eigenes Verhalten verantwortlich ist und in öffentlichen Räumen nicht alles jederzeit kontrolliert werden kann.” In der gemeinsamen Pressemitteilung der Stadt und des CSW ist in diesem Zusammenhang von Orten die Rede, an denen sich Jugendliche gerne aufhalten und mit anderen treffen, diese aber nicht dafür vorgesehen sind. Mit ihrem Verhalten würden sie andere Menschen verunsichern. Zudem werden diese öffentlichen Plätze oft verdreckt zurückgelassen. Die mobile Jugendarbeit sei ein wichtiger Baustein, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken.

Diese ist nach Meinung der Experten inzwischen in Vechta ein vielversprechender Ansatz mit der derzeitigen Situationen umzugehen. Es sei keine Lösung, junge Menschen generell von öffentlichen Orten zu vertreiben und sich selbst zu überlassen, betonten alle Beteiligten. „Sie sollen die positive Erfahrung machen, dass sie gehört werden und Unterstützung bekommen“, erklärte Sandra Sollmann. „Ich erhoffe mir von dem Projekt, dass wir über die mobile Jugendarbeit in Kontakt miteinander kommen. In unserer Gesellschaft sollen alle Jugendlichen nicht nebeneinanderher leben, sondern lernen miteinander zu leben.“