Reham Ali und Dr. Anno Feldmann haben nach den ersten Corona-Schutzimpfungen mit 5- bis 11-Jährigen eine positive Bilanz gezogen. Fotos: Landkreis Cloppenburg
Reham Ali und Dr. Anno Feldmann haben nach den ersten Corona-Schutzimpfungen mit 5- bis 11-Jährigen eine positive Bilanz gezogen. Fotos: Landkreis Cloppenburg

pm Kreis Cloppenburg Nach 279 geimpften Kindern ziehen die Impfteams im Landkreis Bilanz. Anstrengender, aber auch erfüllend: So haben die Teams die ersten Kinderimpfungen gegen das Coronavirus erlebt. Seit vergangener Woche ist es möglich, an Sonderimpftagen Fünf- bis Elfjährige schnell und unkompliziert impfen zu lassen. „Die Kinderimpftage sind ganz anders als die für die Erwachsenen“, berichtet Reham Ali vom Deutschen Roten Kreuz, die seit Januar 2020 als Impferin eingesetzt ist. „Man muss viel Ruhe bewahren, Mut zusprechen, sich bei jedem Kind hinhocken, um mit ihm auf Augenhöhe zu sprechen. Aber die Kinder sind auch so glücklich, wenn sie es hinter sich haben“, so die 24-Jährige.

Die Impfung in einem der Landkreis-Impfstützpunkte läuft anders ab als beim Kinderarzt: „Hier gibt es kein buntes Behandlungszimmer und wenn das Kind zur Impfung kommt, blickt es vier Leuten mit Maske entgegen: das ist schon etwas gruselig“, erklärt Impfarzt Dr. Anno Feldmann, ehemaliger Chefarzt der Gynäkologie am St. Josef-Hospital. Die Teams haben aber dafür gesorgt, dass der Ablauf bei den kleinen Patienten kindergerechter ist. 

Kleine Giveaways sollen dafür sorgen, dass die Schutzimpfung in guter Erinnerung bleibt.

„Am Anfang kann sich jedes Kind ein buntes Pflaster aussuchen, das sorgt für ein wenig Vorfreude, denn das soll ja auch genutzt werden. Nach der Impfung gibt es je nach Alter eine Tapferkeits-Urkunde sowie auch einen Kugelschreiber in Spritzenform und Bonbons. Das macht richtig Spaß, zu sehen wie begeistert die Kinder sind, vor allem die Tapferkeitsurkunde ist das Tollste“, sagt Reham Ali. 

„An erster Stelle steht bei uns das Kind“, betonen Ali und Feldmann. „Wir nehmen uns auch viel Zeit, machen keinen Druck, es wird ja auch niemand gezwungen. Wenn das Kind nicht einwilligt, gibt es auch keine Impfung. Wichtig ist hier der Konsens von allen Beteiligten“, erzählt Reham Ali.

Von über 250 Impflingen hätten sich drei oder vier am Ende dagegen entschieden oder seien aus anderen Gründen nicht geimpft worden. „Es würde keinen Sinn machen, die Kinder zu impfen, wenn sie nicht auch Vorteile dadurch hätten. Die Empfehlungen der Expertengremien liegen vor, der Immunschutz steigt, die Nebenwirkungen sind verschwindend gering, der Impfstoff also sicher. Und viele Kinder wollten sich auch unbedingt impfen lassen, waren bereits sehr aufgeklärt und hatten schon ein für ihr Alter großes Wissen darüber“, sagt Anno Feldmann und sieht noch einen weiteren Vorteil der Impfung: „Die Isolation der Kinder von ihren Großeltern hat zu viel Leid geführt. Die Impfungen senken nachweislich die Ansteckungsgefahr und es wird wieder ein sorgenfreier Umgang der Kinder mit Angehörigen in den Risikogruppen möglich.“

Kostenfrei und schnell können Sie hier einen Impftermin im Landkreis buchen. Im Januar stehen noch folgende Kinder-Impftermine zur Auswahl:

  • 20. Januar, 14.30 bis 19 Uhr, Impfstützpunkt Bethen
  • 22. Januar, 10.15 bis 15.30 Uhr, Impfstützpunkt Altenoythe
  • 25. Januar, 14 bis 19 Uhr, Impfstützpunkt Elbergen
  • 27. Januar, 14 bis 19 Uhr, Impfstützpunkt Elbergen
  • 29. Januar, 9.30 bis 15.30 Uhr, Impfstützpunkt Altenoythe