Immer häufiger setzen Feuerwehren bei ihren Einsätzen Drohnen ein. Im Kreis Vechta besteht bereits seit fünf Jahren eine Drohnengruppe, die bei der Freiwilligen Feuerwehr Steinfeld stationiert ist.

ger Kreis Vechta. Ein Beispiel aus der jüngeren Vergangenheit ist der Einsatz vom 22. Januar, über den die Freiwillige Feuerwehr Damme berichtet: „Um 19.56 Uhr wurde die Drohnengruppe des Landkreises Vechta zusammen mit der Feuerwehr Holdorf, der Hundestaffel der Schnell-Einsatz-Gruppe Malteser Damme und des Kriseninterventions-Teams der Malteser zu einer Personensuche nach Verkehrsunfall in Holdorf-Gramke alarmiert. Auf der unbeleuchteten Ritastraße hatte ein Autofahrer einen 71-jährigen Fußgänger, der mit seinem Hund am Fahrbahnrand spazieren ging, übersehen und mit seinem Pkw erfasst… Da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass noch eine weitere Person bei dem Unfall beteiligt gewesen war, wurden die nähere Umgebung von der Drohne und den Suchhunden abgesucht. Die Aufgabe der Drohnengruppe bestand darin, die Suche aus der Luft zu unterstützen.“

Für die Drohnengruppe verantwortlich sind (v.l.): Arno Feseck, Mike Dreyer und Carsten Lauterfeld. Foto: Gerwanski

Im Feuerwehrhaus in Steinfeld hat sich VECnews mit drei verantwortlichen Kameraden getroffen: Carsten Lauterfeld aus Lohne leitet den Zug Information und Kommunikation, dem die Drohnengruppe angehört. Arno Feseck aus Damme ist Leiter der Drohnengruppe, Mike Dreyer aus Steinfeld der stellvertretende Leiter. Insgesamt gehören der Drohnengruppe 20 Kameraden an, zehn aus Steinfeld, fünf aus Damme, drei aus Osterfeiene, einer aus Borringhausen und einer aus Lohne.

Mit ihrem fünfjährigen Bestehen liegt die Drohnengruppe des Kreises Vechta im Vergleich recht weit vorne. In Sulingen beispielsweise wurde sie vor zwei Jahren eingerichtet, in Wesermarsch wird sie aktuell jetzt aufgebaut. Neue Technik sei wichtig, betonen die drei Verantwortlichen. „So entstand seinerzeit auch der Wunsch, eine Drohnengruppe zu schaffen“, berichten sie. „Die Idee brachte unser Regierungsbrandmeister Udo Schwarz ein.“

Dass die Drohnengruppe von großer Wichtigkeit ist, zeigt der Jahresbericht der Freiwilligen Feuerwehr Steinfeld. So wurden 2022 bei 25 Einsätzen 500 Stunden geleistet. Organisiert sind die Kameraden in zwei Gruppen. Vor Ort werden im Normalfall jeweils acht Kameraden eingesetzt, mindestens jedoch sechs. „Jeder hat innerhalb seiner Mannschaft andere Aufgaben“, teilen Arno Feseck und Mike Dreyer mit. „Bei langen Einsätzen ist es wichtig, dass sie sich gegenseitig ablösen können. Deshalb brauchen wir diese Mannschaftsstärke.“

Die oben genannte Personensuche ist natürlich nur ein Einsatzgebiet. Bei Bränden, speziell der Suche nach Brandnestern, oder auch bei der Suche von Tieren wenn Gefahr in Verzug ist, kommen die Drohnen, von denen es insgesamt zwei gibt, zum Einsatz. Die Ausleuchtungsfläche ist enorm und reicht durchaus für ein Fußballfeld. Eine schnelle Übersicht aus der Vogelperspektive erleichtere dem Einsatzleiter die Ordnung des Raumes und etwaige einsatztaktische Entscheidungen, erklärt die Feuerwehr.

Ob die Drohnen angefordert werden, entscheiden je nach Fall die Leitstelle oder der Einsatzleiter vor Ort. Ebenso kann die Polizei bei Bedarf ein Amtshilfeersuchen stellen. Wie bei anderen Alarmierungen auch, zeige sich bei Drohneneinsätzen die gute Vernetzung und Zusammenarbeit mit der Polizei und den Rettungsdiensten, betont Carsten Lauterfeld.