tka Kreis Cloppenburg.
Der Aktionstag Glücksspielsucht findet in diesem Jahr zum 11. Mal statt. Immer am letzten Mittwoch im September wird mit besonderen Angeboten die Bevölkerung für das Thema sensibilisiert und auf die Präventions- und Beratungsangebote aufmerksam gemacht werden. Am Mittwoch, 29. September, stehen diesmal besonders die Lkw-Fahrer im Fokus.
Denn: Kaum eine Autobahnraststätte ohne Geldspielgeräte und oftmals kein Autohof ohne angeschlossene Spielstätte. “Entertainment vom Feinsten”, “wertvolle Freizeit spielerisch gestalten”, “Chill-Out-Zone” oder “Pausen-Oase”, so die Werbung für die Glücksspielangebote. Diese Angebote sind besonders für LKW-Fahrer, die auf ihrer Tour lange Pausenzeiten überbrücken müssen, verführerisch und locken mit Ablenkung. Aber auch beim stundenlangen Fahren am Steuer, Stehen in Staus lassen sich per Handy leicht Sportwetten setzen und auf Glücksspiel-Apps zocken. Das erklärt Melanie Schleusner-Abeltah. Sie ist Diplom Sozialarbeiterin/-pädagogin und Präventionsfachkraft für Glücksspiel bei der Fachstelle für Sucht und Suchtprävention der Stiftung Edith Stein in Cloppenburg.
Glücksspiele seien zu einem beliebten Zeitvertreib geworden. Die Werbung suggeriert großartige Möglichkeiten für LKW-Fahrer, sich zu entspannen und etwas Spaß zu haben, bei denen sogar vielleicht etwas Geld gewonnen werden kann.
Am Aktionstag werden an Autohöfen und Tankstellen besondere Taschen an die Lkw-Fahrer überreicht. Darin befinden sich Infomaterial und viele nützliche Dinge des täglichen Gebrauchs (siehe auch Foto rechts).
„Wir möchten so auf die Risiken des Glücksspielens gezielt für LKW-Fahrer aufmerksam machen und auf unterschiedliche Beratungsangebote hinweisen”, so Melanie Schleusner-Abeltah.
Betroffene Spieler sowie deren Angehörige sollen so motiviert werden, bei Fragen und Problemen die Fachstelle für Sucht und Suchtprävention der Stiftung Edith Stein in Cloppenburg zu kontaktieren.

Die Fachstelle in Cloppenburg wird beim Aktionstag von der Niedersächsischen Landesstelle für Suchtfragen (NLS), Hannover unterstützt. In Niedersachsen können rund 45.000 Menschen als glücksspielsüchtig bzw. -suchtgefährdet bezeichnet werden (abgeleitet aus den Zahlen von: „Glücksspielverhalten und Glücksspielsucht in Deutschland: Ergebnisse des Surveys 2019 und Trends“, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Köln 2020).