Trafen sich im ecopark in Emstek (v.l.): Angela Hoefert (START:PUNKT OM Landkreis Cloppenburg), Astrid Brokamp (Gleichstellungsbeauftragte Landkreis Vechta), Lisa Schnabel (Themenmanagerin Female Entrepreneurship Startup Niedersachsen); Nicole Bramlage (Leiterin Wirtschaftsförderung Landkreis Vechta); Leonie Grages (Equuira Pferdetierarztpraxis), Cathleen Cordes (Evergreen Food); Anuschka Bacic (Moderatorin), Dirk Gehrmann (Leiter Wirtschaftsförderung Landkreis Cloppenburg), Renate Hitz (Leiterin Koordinierungsstelle Frauen und Wirtschaft) Foto: Martina Böckermann

Landkreis Cloppenburg.

Selbstständigkeit ist für Frauen eine attraktive berufliche Option, doch ohne Unterstützung ist es schwer, den Schritt zu wagen – Dieses Fazit zogen die Organisatoren des ersten Netzwerktreffens „Frauen.Unternehmen:OM“ kürzlich im „Zentrum Zukunft“ im ecopark in Emstek. Um als selbstständige Unternehmerin erfolgreich zu sein, benötige man nicht nur eine innovative Geschäftsidee, Leidenschaft, Ehrgeiz und Durchhaltevermögen, sondern entscheidend sei auch ein gut funktionierendes Netzwerk.

Genau das war auch das Ziel des Netzwerktreffens. „Wir möchten Unternehmerinnen, Gründerinnen und Gründungsinteressierte zusammenbringen und den Austausch untereinander fördern“, erklärt Renate Hitz, Leiterin der Koordinierungsstelle Frauen und Wirtschaft im Oldenburger Münsterland. Dazu haben sich die Wirtschaftsförderungen der Landkreise Cloppenburg und Vechta, die Gleichstellungsbeauftragten und die Koordinierungsstelle als Projektpartner zusammengeschlossen. „Gemeinsam soll die Region zur Gründungsregion werden“, betont Dirk Gehrmann, Leiter der Wirtschaftsförderung im Landkreis Cloppenburg.

Mit den beiden START:PUNKTen im Landkreis Cloppenburg und im Landkreis Vechta gibt es bereits zwei Anlaufstellen für Gründerinnen. Angela Hoefert, Ansprechpartnerin für den START:PUNKT Landkreis Cloppenburg im ecopark erläuterte den rund 50 Anwesenden wie sie Gründungswillige unterstützen kann. Dazu gehören neben der Beratung z. B. zu Fördermöglichkeiten oder dem Erstellen eines Businessplans, auch Vorträge und Informationsveranstaltungen, Hilfe bei der Vernetzung sowie die Vermietung von Räumlichkeiten und Co-Working-Arbeitsplätzen. Günstige Startmöglichkeiten befinden sich zum Beispiel im Eco Park im Zentrum Zukunft. Den START:PUNKT im Landkreis Vechta stellte Nicole Bramlage vor. Er befindet sich in Vechta in den Räumlichkeiten der Geschwister-Scholl-Oberschule. Auch hier werden Co-Working-Arbeitsplätze angeboten. Die Beratungen vor Ort finden durch das TrENDI-Team der Universität Vechta statt. Zudem bestehen Kooperationen mit Schulen, Unternehmen und außerschulischen Lernstandorten.

Unterstützung für das Projekt „Frauen.Unternehmen:OM“ gab es auch aus Berlin von der Bundestagsabgeordneten Silvia Breher (CDU), die per Videoschaltung ein Grußwort an die Teilnehmenden des Netzwerktreffens richtete.

Die Bedeutung von unterstützenden Netzwerken für Gründerinnen machte Lisa Schnabel, Themenmanagerin Female Entrepreneurship von „Startup Niedersachsen“, in einem Impulsvortrag deutlich. Sie zeigte die Probleme und Hürden für weibliche Gründungsteams auf, wie etwa die Vereinbarkeit von Beruf und Familienaufgaben oder die „Gender-Gap“ bei der Finanzierung, wonach ein höherer Anteil an Geldern an männliche Investoren fließe. Mit Informationsveranstaltungen, Mentoringprogrammen oder Matchingprojekten unterstützen sie Startup-Interessierte.

Im abschließenden Gründerinnen-Talk gaben Cathleen Cordes (Evergreen Food GmbH) und Leonie Grages (Pferdetierarztpraxis Equuria) einen Einblick in ihre Erfahrungen als Unternehmerinnen. In einem lockeren Gespräch mit der Moderatorin Anuschka Bacic, erzählten sie von ihren Anfängen als Unternehmerin und machten deutlich, dass es wichtig sei, von der eigenen Sache überzeugt zu sein. Natürlich habe es auch mal Rückschläge gegeben und man habe Lehrgeld bezahlen müssen, erzählten die Unternehmerinnen, doch es gebe immer eine Lösung. Sie wünschen sich, dass es weniger Bürokratie geben würde. Ihre Empfehlung an Gründungswillige ist, einfach machen und den Schritt in die Selbständigkeit wagen.