Eröffneten die Ausstellung „Ernst Barlach – Leben und Werk“ (v.l.): Oliver Fok, Martin Gerenkamp, Dr. Magdalena Schulz-Ohm und Franziska Hell. Die Ausstellung ist bis zum 18. Juni zu sehen. Foto: Emslandmuseum

Sögel. Das Ausstellungsjahr 2023 ist am Emslandmuseum Schloss Clemenswerth mit „Ernst Barlach – Leben und Werk“ gestartet – und damit mit einem kunsthistorischen Highlight. In Zusammenarbeit mit den Ernst Barlach Museen in Güstrow sind in der Überblicksschau bis 18. Juni rund siebzig Werke und Fotografien des Künstlers zu sehen, der zu den bedeutendsten Kunstschaffenden des deutschen Expressionismus zählt. Das sein Schaffen auch heute noch – sowohl von künstlerischer als auch von politscher – Relevanz ist, unterstrichen die Worte von Martin Gerenkamp (Erster Kreisrat), Oliver Fok (Museumsdirektor), Dr. Magdalena Schulz-Ohm (Geschäftsführerin Ernst Barlach Stiftung) und Franziska Hell (Kuratorin und wissenschaftliche Mitarbeiterin der Ernst Barlach Museen Güstrow) bei der sehr gut besuchten Ausstellungseröffnung.

Von den Nazis als entartet gebrandmarkt, wurden Barlachs (1870 – 1938) Kunstwerke aus den Museen und von ihm entworfene Denkmäler aus dem öffentlichen Raum entfernt. Insbesondere seine tiefgründigen Bildhauerwerke, die in vereinfachter Formensprache, jedoch mit umso stärkerem Ausdruck erstellt sind, prägen das Bild von Barlach. Anhand wertvoller Exponate lädt die Ausstellung ein, die Werkgenese im Oeuvre Barlachs ausgehend vom vielschichtigen Frühwerk bis hin zur Etablierung der charakteristischen Formensprache seines reifen Werkes nachzuempfinden. Seine Arbeiten erscheinen als Symbolfiguren menschlicher Emotionen von universeller Aussage, die durch ihre Zeitlosigkeit bis heute begeistern.

Die Ausstellung, die im Pavillon Clement August zu sehen ist, teilt sich in die sechs Bereiche „Biografie“, „Das frühe Werk“, „Russland“, „Erfolg“, „Der Erste Weltkrieg“ und „Das reife Werk“. Die Ausstellung ist zugleich die Fortsetzung der historischen Schauen mit Blick in die Kunstgeschichte der Jahrzehnte um 1900, in deren Reihe bereits Johann Michael Bossard (2015), Karl Junker (2016), Emil Maetzel (2017), Wenzel Hablik (2018), Landschaftsbilder aus der Kunstsammlung des NDR und die Künstlerkolonie Nidden (2021) vorgestellt wurden.

Die Ausstellung lädt bis 18. Juni von Dienstag bis Sonntag sowie an Feiertagen von 10 bis 17.30 Uhr zum Besuch ein. Zudem findet am 18.06. um 17 Uhr eine Führung durch die Ausstellung mit Franziska Hell statt. Der Eintritt ist im regulären Museumsentgelt (Erw. 7 Euro, Erw. 3 Euro, Familien 16 Euro) inklusive, d.h. auch das Museum mit Schloss und Dauerausstellungen ist zu besichtigen. Weitere Informationen: www.clemenswerth.de