Um Kinderwunsch, Schwangerschaft und sehr viel Geld geht es im Theaterstück, das die Kolpingfamilie Cappeln jetzt aufführt. Foto: Daniel Willenborg

Cappeln. „Een Deern mutt her!“ Und zwar schnell, sonst ist das Erbe futsch. Im gleichnamigen Schwank von Erich Koch möchte die Theatergruppe der Kolpingfamilie Cappeln in den kommenden Wochen wieder das Publikum mit plattdeutschem Theater unterhalten.

Nach einer zweijährigen unfreiwilligen Zwangspause brennt die Theatergruppe darauf, endlich wieder auf die Theaterbühne zurückkehren zu dürfen. Mit viel Einsatz und Leidenschaft wurde in den vergangenen Wochen unter der Leitung von Hermann-Josef Tensing das neue Stück eingeübt und alle Spieler fiebern der Premiere am 5. November entgegen.

Im Stück dreht sich alles um eine große Millionen-Erbschaft, dessen Empfänger aber erst noch ermittelt werden muss: Die Schwestern Mina (Sabrina Ostermann) und Magda (Melanie Koopmeiners) leben zufrieden mit ihren Ehemännern und den beiden Kindern Manuela (Anja Tabeling) und Fabian (Jürgen Ostendorf) in einem Haus und teilen sich Wohnzimmer und Küche. Die Geschwisterliebe scheint durch nichts zu trüben zu sein. Auch nicht durch die beiden Ehemänner, die in den Ehen die deutlich zweite Rolle spielen. Doch Franz (Wolfgang Ostendorf) und Emil (Hermann-Josef Tensing) ertragen ihr Schicksal mit viel Humor. Hauptsache der Stammtisch bleibt frauenfrei und der anschließende heimliche Abstecher in die Bar „Schwarze Katze“ ist gesichert.

Die friedliche Idylle bricht schlagartig zusammen, als die ungeliebte dritte Schwester Lisa einem noch aufzuklärenden Unfall (oder war es sogar Mord?) zum Opfer fällt und stirbt. In ihrem Testament verfügt Lisa, dass nur eine der beiden Familien das komplette Erbe erhält. Und zwar die Familie, in der als erstes ein Mädchen geboren wird. Sollte dies innerhalb einer zeitlichen Frist nicht gelingen, erhalten die Kirche und der Tierschutzverein zu gleichen Teilen das Vermögen. Ein gnadenloser Kampf um die Hinterlassenschaft beginnt, der sich auch in den Schlafzimmern der beiden Ehepaare abspielt. Das wiederum verleitet den Wachtmeister Willi Lebertran (Markus Beckermann), der gleichzeitig Vorsitzender des Tierschutzvereins ist, zu illegalen Machenschaften. Um eine Schwangerschaft zu verhindern und so an das Erbe zu gelangen, schreckt er auch nicht davor zurück, den Pastor (Johannes Bock) dabei mit einzubeziehen.

Ob es einer der beiden Frauen gelingt, ihren Kinderwunsch umzusetzen um an das Vermögen zu kommen, oder ob Willi und der Pastor am Ende die Nutznießer sind, davon können sich die Zuschauer in den kommenden Wochen bei den Aufführungen überzeugen. Premiere im Pfarrheim in Cappeln ist am Samstag, dem 5. November um 19 Uhr. Weitere Vorstellungen sind geplant am Freitag, 11. November um 20 Uhr, am Sonntag, 13. November um 16 Uhr, am Samstag, 19. November um 19 Uhr sowie am Sonntag, 20. November um 16 Uhr. Einlass ist jeweils eine Stunde vorher. Sitzplätze für diese Vorstellungen können im Internet unter www.kolping-cappeln.de sowie auf den Facebook-Seiten (Theater Cappeln oder Kolpingfamilie Cappeln) reserviert werden. Weitere Plätze gibt es jeweils vor den Aufführungen an den Kassen. Für die Senioren findet die Theateraufführung traditionell am Buß- und Bettag (Mittwoch, 16. November) statt. Der Nachmittag beginnt mit einer Kaffeetafel um 14.30 Uhr, Einlass ist hier ohne Reservierung ab 14 Uhr.


Als Souffleuse ist für die Theatergruppe Mechthild Vormbrocke die „Frau im Kasten“, für Masken und Frisuren sorgt Stefanie Getz. Mit dem Bühnenbau unterstützt Andreas Behnke die Akteure und die Technik steuert wie immer Karlheinz Wess.