Damme. Eigentlich sollte der Dümmer-See diesen Winter entschlammt werden. Die Maßnahme diente in der Vergangenheit dazu, die Phosphorbelastung zu reduzieren. Auch aus Sicht der Häfen sei eine Entschlammung dringend notwendig, da viele schon heute durch versandete und verschlammte Einfahrten nur sehr eingeschränkt nutzbar seien.

Nun aber der endgültige Rückschlag: Die zuständige Domänenverwaltung sieht das Kosten-Nutzen-Verhältnis für die Maßnahme nicht. Diese Begründung wurde den Landkreisen Diepholz und Vechta in dieser Woche vom Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz mitgeteilt.

Bereits im Dezember informierten der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und das Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser die Landkreise, dass die für diesen Winter geplante Entschlammung des Dümmers entfällt. Die vorgesehene Entnahmemenge und die aktuellen inflationsbedingten Preissteigerungen für Geräte- und Betriebsstoffe seien zwar im Vorfeld großzügig berücksichtigt worden, aber das Ausschreibungsergebnis überstieg die vorgenommene Kostenberechnung deutlich, hieß es.

Die Landräte Cord Bockhop (Diepholz) und Tobias Gerdesmeyer (Vechta) hatten sich daraufhin an das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz gewandt. „Leider wurden wir nach nunmehr drei Monaten Wartezeit in unserer Annahme voll und ganz bestätigt“, so Landrat Cord Bockhop. „Die Interessenlagen von Naturschutz, Tourismus, Gewerbe, Freizeit und Sport finden in dieser Entscheidung keinerlei Berücksichtigung. Für die gesamte Dümmer-Region ist dies ein herber Rückschlag.“

Um die Phosphorbelastung im Dümmersee zu reduzieren wäre eigentlich eine Entschlammung notwendig. Der Landesregierung ist das aber zu teuer. Foto: Mitrofanow