Das hatten sich die Artland Dragons anders vorgestellt: Zum Saisonstart gab es eine 71:74-Heimniederlage gegen die Nürnberg Falcons. Foto: Dragons

pm Quakenbrück.
Der Start der Artland Dragons in die Saison 2021/22 in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA ist misslungen. Die Quakenbrücker unterlagen den Nürnberg Falcons am Samstagabend nach einer starken ersten Halbzeit mit 71:74 (43:35). Der Faden im Drachen-Spiel war gegen Ende des dritten Viertels gerissen, bis dahin hatten die Burgmannstädter starken Team-Basketball präsentiert und in Jacob Knauf mit 20 Punkten ihren Topscorer gefunden.

Dragons-Headcoach Tuna Isler schickte zur ersten Partie der Spielzeit eine Starting Five bestehend aus Zach Ensminger, Adrian Breitlauch, Taren Sullivan, Jacob Knauf und Jonas Weitzel aufs Parkett der Kia Metropol Arena. Und der Start verlief für die Quakenbrücker Gäste zunächst so, wie man ihn sich besser nicht hätte ausmalen können. Ein 7:0-Lauf zwang Falcons-Cheftrainer Vytautas Buzas bereits nach zwei Minuten zur Auszeit, die von den Hausherren allerdings optimal genutzt wurde. Nürnberg schloss schnell wieder auf, die Drachen fanden jedoch immer wieder Mittel und Wege selbst in der Offense zu Punkten zu kommen. Mit einem And-One glich Jonathan Maier die Angelegenheit zunächst zum 10:10 aus, insgesamt liefen die Quakenbrücker ihre defensiven Systeme jedoch recht sicher. Dazu lief gegen Ende des Viertels der Mann, der auf den Namen Knauf hört, heiß: acht Zähler, davon sechs vom Perimeter, gingen auf das Konto des Power Forwards, Neuzugang Adam Pechacek machte den 10:0-Lauf von der Freiwurflinie schließlich perfekt. In der Folge leisteten sich die Dragons jedoch einige unnötige Ballverluste, sodass Nürnberg wieder näher heranrückte, dennoch gingen die Gäste mit einer 20:16-Führung in die erste Viertelpause.

Die offensiven Anfangsminuten der Drachen gehörten dann dem Duo Ensminger/Pechacek. In einer mittlerweile etwas zerfahrenen Partie kam die Guard-Center-Kombination immer wieder zu guten Abschlüssen, nach einem Breitlauch-Dreier hatten die Quakenbrücker schließlich wieder eine recht komfortable 32:24-Führung inne. Nachdem Weitzel den Dragons-Vorsprung zweistellig gemacht hatte, griff Buzas zu seiner zweiten Auszeit, vor allem gegen die aufmerksame Drachen-Verteidigung fanden die Franken nämlich nur wenig Mittel. Das änderte sich im Anschluss allerdings insbesondere von der Dreierlinie: Tim Köpple, Antonio Davis und Sebastian Schröder trafen drei Dreier innerhalb einer Minute zum 33:36-Anschluss, sodass auch Isler mit einer Timeout reagieren musste. Knauf und Sullivan hievten die Drachen anschließend aus dem kleinen Loch, nach Weitzels Treffer aus der Mitteldistanz gingen die Teams mit einem 35:45-Zwischenstand in die Halbzeitpause.

Start ins dritte Viertel gehört den Nürnbergern

Und obwohl auch die ersten Zähler der zweiten Halbzeit auf das Konto von Weitzel gingen, gehörte der Start ins dritte Viertel den Nürnberg Falcons – wenn auch nur kurzzeitig. Der Ball lief weiterhin gekonnt durch die Quakenbrücker Reihen, sodass immer wieder freie Würfe zustande kamen, die die Schützen im Anschluss zumeist sicher nutzten. Knauf und Breitlauch gaben sich vom Perimeter keine Blöße, Weitzel kam zu einfachen Punkten unter dem Korb, sodass die Führung nach 26 Minuten wieder zweistellig war (55:45). Die Falcons ließen sich jedoch nie richtig abschütteln: Schröder lief von der Dreierlinie heiß, sodass der Nürnberger Kapitän die neue Arena am Tillypark wieder mit ins Boot holte und die Dragons vor eine enorme Aufgabe stellte. Evan Taylor glich die Partie zum 56:56 aus, von Downtown besorgte Matthew Moyer schließlich sogar die erste Falcons-Führung der Partie. Diese hatte bis zum Ende des Viertels Bestand – 59:58 Nürnberg.

Dragons im Schlussviertel zu hektisch

Bis zu den ersten Zählern des Schlussviertels dauerte es dann mehr als zwei Minuten. Taylor baute die Falcons-Führung wieder etwas aus, das Spiel der Dragons wirkte in dieser Phase hingegen etwas zu hektisch. Die zuvor ausgestrahlte Sicherheit in den Aktionen schien nun abhanden gekommen zu sein, für eigene Punkterfolge musste deutlich schwerer gearbeitet werden als noch in der ersten Halbzeit. Aber die Drachen nahmen die Herausforderung an: erst war es Thorben Döding, der Breitlauch mustergültig bediente, im Anschluss abermals Knauf, der von der Dreierlinie auf 67:68 verkürzte und Buzas erneut zur Auszeit zwang. Fünf Minuten standen zu diesem Zeitpunkt noch auf der Uhr, die Partie war also noch völlig offen. Zwei Ballverluste ließen das Momentum nun jedoch wieder zugunsten der Falcons ausschwenken, der verloren gegangene Rhythmus im Quakenbrücker Spiel machte sich vor allem in der offensiven Entscheidungsfindung bemerkbar. Die Dragons-Dreier guckten reihenweise in den Korb, um es sich anschließend doch nochmal anders zu überlegen. Pechacek brachte seine Mannschaft mit vier Zählern in Folge 32 Sekunden vor dem Ende nochmal bis auf einen Punkt heran, im Gegenzug hatte Falcons-Topscorer Davis jedoch zu leichtes Spiel. Der US-Amerikaner erhöhte per Drive auf 74:71 und besorgte damit den Endstand, in ihrem letzten Angriff gelang es den Dragons nämlich nicht mehr die Verlängerung zu erzwingen.

Die Dragons treffen als nächstes am Sonntag, den 3. Oktober um 15:00 Uhr, auswärts auf die Eisbären Bremerhaven.

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Starting Five
PG #1 Zach Ensminger (7 PKT / 4 ASS / 3 REB / 25% FG)
SG #7 Adrian Breitlauch (8 PKT / 3 ASS / 9 REB / 50% FG)
SF #13 Taren Sullivan (6 PKT / 4 ASS / 1 REB / 33% FG)
PF #25 Jacob Knauf (20 PKT / 2 ASS / 8 REB / 78% FG)
C #27 Jonas Weitzel (12 PKT / 1 ASS / 4 REB / 86% FG)

Von der Bank
#0 Adam Pechacek (16 PKT / 0 ASS / 5 REB / 60% FG)
#3 Daniel Zdravevski (0 PKT / 0 ASS / 0 REB / 0% FG)
#4 Thorben Döding (1 PKT / 2 ASS / 0 REB / 0% FG)
#5 Chase Griffin (1 PKT / 1 ASS / 1 REB / 0% FG)
#9 Darren Aidenojie (DNP)
#22 Marvin Möller (DNP)
#45 Demetrius Ward (0 PKT / 0 ASS / 1 REB / 0% FG) 

Viertelstände (NUE : ART)
(16:20 / 19:23 / 24:15 / 15:13)

Team-Statistiken (NUE : ART)
FG% – 42% : 48%
2P% – 49% : 56%
3P% – 34% : 36%
FT% – 89% : 60%
ASS – 14 : 17
REB – 32 : 34
ST – 6 : 4
TO – 7 : 14
BL – 2 : 2 

Dragons-Headcoach Tuna Isler:

„Zwar haben wir heute über weite Strecken unseren Basketball durchbringen können, im Laufe des dritten Viertels hat unser Spiel jedoch einen Bruch erlitten. In dieser Phase hat der Gegner gut getroffen und uns in Rückstand gebracht, was eine Erfahrung ist, der wir in der Pre-Season in der Form noch nicht gegenüberstanden. Dazu sind unsere Würfe nicht so sicher wie zuletzt gefallen, was sicherlich auch ein ausschlaggebender Punkt ist. Defensiv haben wir über weite Strecken einen soliden Part gespielt, allerdings haben uns einige abgegebene Offensivrebounds extrem wehgetan. Es ärgert mich, dass wir uns offensiv aus dem Rhythmus haben bringen lassen. Mit der harten Spielweise Nürnbergs sind wir teilweise nicht so gut klargekommen, was uns schließlich aus unserem Flow gebracht hat. In der Offensive sind wir deshalb etwas verkrampft aufgetreten. Unsere Bigs haben einen guten Job gemacht, allerdings haben wir unsere Starter heute nur bedingt von der Bank entlasten können. Wir müssen nun unbedingt aus dieser Erfahrung lernen und wissen, wie wir agieren, wenn uns Optionen in unserem Spiel genommen werden. Es ist unabdingbar, dass unser Spiel auch in solchen Phasen lebendig bleibt. Bislang hat uns nämlich ausgemacht, dass wir keinen Leistungsabfall zu verzeichnen hatten, wenn wir während eines Spiels rotiert haben. Insgesamt haben wir eine Partie gesehen, die wir mit Sicherheit hätten gewinnen sollen. Dennoch mussten wir diese bittere und ärgerliche Erfahrung jetzt machen, werden daraus aber definitiv lernen.“