woman stood at counter reading a leaflet

Von Gastautor Hans-Joachim Kling,
Redaktion Supertipp, Velbert

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Nachhaltig agieren und leben – das ist für immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher ein wichtiges Kriterium im Konsumalltag. Aber: Oft fällt ein Urteil über Nachhaltigkeit vorschnell und ohne ausreichende Hintergrundinformation. Zu diesem Schluss kommt der neue Prospektmonitor von IFH Media Analytics, der sich neben der Nutzung und Rezeptionsweise von Prospekten ebenfalls der Nachhaltigkeit von Printprospekten widmet.

„Der Printprospekt braucht eine Imagekampagne! Er ist zwar nach wie vor das Leitmedium der Angebotskommunikation, aber oft als nicht nachhaltig verschrien. Die fehlenden Informationen um Produktion und Recycling müssen den Konsumenten verständlich zugänglich gemacht werden. Nur so kann der Prospekt vom Mythos der Ressourcen-Verschwendung und Umwelt-Verschmutzung befreit werden“, empfiehlt Andreas Riekötter, Geschäftsführer IFH Media Analytics.

Eine große Mehrheit der Konsumenten informiert sich über aktuelle Angebote in gedruckten Prospekten. „Das Leitmedium der Angebotskommunikation“ ist aber viel nachhaltiger, als mancher denkt. Symbolfoto: Adobe Stock

Mythen vs. Fakten: Fehlende Aufklärung

Rund zwei Drittel (61 %) der Konsumenten glauben, dass die Papierherstellung übermäßige Mengen an Wasser verbraucht, 42 Prozent sprechen von Umweltverschmutzung und ein Drittel der Befragten (33 %) plädiert dafür, gedruckte Prospekte durch digitale zu ersetzen. Überzeugungen, die vor allem aus mangelnder Aufklärung über Papierherstellung resultieren. Klärt man die Befragten über Wasser- und CO₂-Verbrauch auf – 93 Prozent des in der Papierindustrie verwendeten Wassers werden gesäubert zurückgeführt und der CO₂-Ausstoß von digitalen Produkten steigt durch wachsende digitale Infrastruktur stetig an – so ändern sie ihre Meinung signifikant.

Nach Vorlage kurzer Informationsbausteine sprachen nur noch 29 Prozent der Befragten von zu hohem Ressourcenverbrauch und von Umweltverschmutzung; die Befürworter von rein digitaler Prospektwerbung gehen auf 25 Prozent zurück. Besonders in der Altersgruppe der 18- bis 25-Jährigen weichen viele nach der Aufklärung von der Überzeugung digitaler Alternativen zurück.

Printprospekt als Wegweiser – vor allem in Krisenzeiten

Der Anteil der Lesenden von Print- und Onlineprospekten ist in den letzten zwölf Monaten noch einmal angestiegen. Dabei werden Prospekte aus der FMCG-Branche (Lebensmitteleinzelhandel und Drogerien) am häufigsten gelesen.

IFH Media Analytics ist ein Tochterunternehmen des Marktforschungsunternehmen IFH KÖLN.