Am Donnerstagmorgen gingen die Abrissarbeiten am Cloppenburger Krankenhaus los. Foto: west

west Cloppenburg
Stück für Stück zerbröselt der Abriss-Bagger ein Kapitel Cloppenburger Stadtgeschichte: Seit heute (Do. 15.7.21) werden die roten Klinkermauern des mehr als 100 Jahre alte Altbaus gegenüber vom Ärztehaus St. Damiano abgebrochen. Generationen von Cloppenburgern sind hier als Besucher durch den früheren Haupteingang die steile Treppe hinauf ins Krankenhaus gegangen. Der damalige Portalvorbau dort wurde schon vor Jahrzehnten geschlossen, war aber an der Fassade noch gut erkennbar. Dieser älteste Teil des Krankenhauses weicht nun einem schon seit Längerem geplanten Neubau. Auch der Mittelblock bis zum Hochhaus wird demnächst verschwinden. Der dortige Haupteingang wird demnächst für die Bauzeit auf die andere Gebäudeseite verlegt (unterhalb der Kapelle, wo früher die große Rampe war). Aktuell bleibt er aber noch an gewohnter Stelle.

Die von Stadt, Landkreis und dem Land Niedersachsen geförderte Sanierung und Erweiterung mit einem Investitionsvolumen von insgesamt mehr als 50 Millionen Euro startet mit den aktuellen Abrissarbeiten die zweite Etappe. Nach dem ersten Bauabschnitt mit Bau und Erweiterung des Bettenhauses, neuer Notaufnahme und Intensivstation, geht es nun um das größte Teilvorhaben des Gesamtprojektes. Zwischen Innenhof und Ärztehaus entsteht ein moderner mehrstöckiger Neubau. Ins Erdgeschoss mit einem großzügigen Foyer wird die Cafeteria einziehen. Das erste Obergeschoss bietet Platz für medizinische Untersuchungs- und Behandlungsräume und auf den drei Ebenen darüber werden drei Einzelzimmer, 28 Pflegezimmer für je zwei Patienten eingerichtet. Die Räume liegen jeweils außen an Doppelfluren mit mittig angelegten Funktionsräumen.

Im 3. Bauabschnitt (ab 2022) folgt eine Aufstockung des OP-Traktes sowie eine eventuell noch erforderliche Unterkellerung des jetzigen Neubaus für Technik- und Belüftungsanlagen. Sollte Cloppenburg die ersehnte Neurologie-Station bekommen – die Entscheidung aus Hannover steht noch aus – könnte der Neubau um eine weitere Pflegeebene aufgestockt werden. Diese Kosten sind im Gesamtpaket schon mit einkalkuliert.

Die aktuellen Arbeiten werden voraussichtlich gut zwei Jahre Bauzeit erfordern, der letzte Bauabschnitt könnte sich dann direkt anschließen. Diese Zeitfenster sind aber abhängig von der Entwicklung auf dem Baustoffmarkt.