Cloppenburg. Die Schüler der Berufseinstiegsklassen der BBS am Museumsdorf haben an einem achtwöchigen Projekt teilgenommen, das Inklusion in den Schulalltag integriert. Dabei erstellten 45 Schüler der ersten und zweiten Klasse der Berufseinstiegsklasse Gesundheit und Soziales (BEGS) Bastelsets für die St. Vincenz Kindertagesstätte in Cloppenburg. Nicht nur praktisches Handeln, sondern auch das Erleben des Inklusionsgedankens innerhalb der eigenen Klassengemeinschaft standen im Vordergrund.

Projektübergabe mit einem Teil der BEGS-Klassen, den Projektleiterinnen Margret Südkamp und Julia Kemper, Abteilungsleiter Ludger Bockhorst, Schulleiter Günter Lübke und Kita-Leiterin Renate Hogeback mit den Kindern der St. Vincenz Kindertagesstätte. Foto: Niko Potthoff/BBSaM
Die Schüler der BEGS 1-2, 2-1 und 2-2, ihre Lehrerinnen Julia Kemper, Ludmila Kaiser, Julia Vorwerk und Margret Südkamp sowie Abteilungsleiter Ludger Bockhorst und Schulleiter Günter Lübke. Foto: Niko Potthoff/BBSaM

Die Kernidee erklären die beiden Projektleiterinnen Julia Kemper und Margret Südkamp folgendermaßen: „Wir allen kennen Situationen aus dem Alltag, bei denen man sich auf einmal denkt – ‚Das kann ich nicht!‘ oder ‚Ich traue mich nicht!‘ oder ‚Eigentlich bräuchte ich dafür Unterstützung!‘. Und auf der anderen Seite denken wir uns auch manchmal: ‚Das kann ich richtig gut!‘  oder ‚Vielleicht braucht jemand meine Unterstützung!‘.“ Genau hier setzte das achtwöchige Projekt an. Die Klassen produzierten u.a. Fadenbilder, versteckte Osterhasen im Tontopf und Gipsschalen. Diese Produkte werden als Bastelset vorbereitet und können in der Kindertagesstätte von den Kindern und Erziehern fertiggestellt werden. 

Die Schüler lernten dabei, die Stärken und Schwächen einzuschätzen, sich aus der Komfortzone zu bwegen sowie auf gegenseitige Unterstützung zu setzen. „Letztlich stellte sich bei uns die Frage: Was bedeutet Inklusion und welche Rolle können unsere Schüler in der Inklusion übernehmen?“, blickte Julia Kemper auf die Anfänge zurück. In diesem Projekt wurden die Schüler für das Thema Inklusion sensibilisiert und entwickelten Akzeptanz und Empathie. Sie nahmen verschiedene Förderbedarfe wahr, u.a. Sprachförderung, motorische Förderung, aber auch soziale und emotionale Förderung. Gleichzeitig diente das Projekt dazu, die Jugendlichen auf das Berufsleben vorzubereiten. Schließlich konnte das Team nur funktionieren, wenn alle pünktlich am Arbeitsplatz sind und ihre Aufgaben zuverlässig sowie innerhalb vorgegebener Zeitfenster erfüllen. „Darüber hinaus“, ergänzt Margret Südkamp, „hat es den Schülern wieder unglaublich viel Spaß gemacht. Sie waren vom Thema und ihrer Aufgabe als „Inklusionshelfer“ begeistert. Und es ist natürlich toll, aus einfachen Materialien sinnvolle Bastelsets erstellen zu können, welche die Kitas in der Region in ihrer Arbeit unterstützen!“